13.07.2016

Abtritt

Wir leben in einer Zeit die nur noch Wünsche gebiert und keine Wirklichkeiten mehr gestalten kann.

In den verschliessenen traditionellen Wirklichkeiten von 8 Std. Arbeitsalltag plus stundenlange Hin- und Herpendelei vom Arbeitsplatz zum Einkaufszentrum zur Schule zur Kindertagesstätte zum Altenheim, TV Programm, Dauerpräsenz über Internet und Handy, Nestgestaltung der ewig gleichen sterilen Apartements, werden aus der modernen Kommunikationsindustrie Wünsche, Phantasien eingespeisst, die suggerieren, mit dem Kauf von Produkten auch eine neue frische Wirklichkeit zu erhalten.

In Kühlschränken, Badezimmern, Kellern, Dachböden und Garagen türmen sich dann die verbrauchten Wünsche, manifestiert als Plastik- Chemomüll einer immer öder werdenden menschlichen Gesellschaft.

Das Gerüst eines regelmässigen Zeitplans mit den vielen kleinen alltäglichen selbstauferlegten Verantwortlichkeiten steht wie ein Skelett neben den vielen anderen Toten immer noch aufrecht, derweil die innere Verwesung und Erschöpfung sich ausbreitet.