30.08.2016

Einseitige Vielfalt

Gegensätze bestehen nur durch ihr Gegenteil.

Kurz nicht ohne lang, heiß nicht ohne kalt.

Schwer nicht ohne leicht.

Unendlichkeit nicht ohne Begrenzung.

Gut nicht ohne Böse.

Freund nicht ohne Feind.

Gesellschaft nicht ohne Individuum.

Explosion (Bigbang) nicht ohne Implosion.

So, und nun meinen die Menschen nur einer Seite zum Sieg verhelfen zu wollen, z.B. dem Guten, der Menschlichkeit, dem Vertrauen, der Ehrlichkeit, dem Frieden, der Unsterblichkeit …

Blanker Irrsinn den Gegenpol vernichten zu wollen um den „guten“ Pol zu behalten, nichts bleibt übrig wenn eine Seite die völlige Oberhand gewinnt.

Die christliche Religion wie viele andere Religionen hat den grossen Denkfehler begangen die dunkle, schlechte Seite vernichten zu können, womit sie sich selber ad absurdum geführt hätte.

Da fragt man sich manchmal, ob man nicht sagen müsste „leider“!

Keine Bewegung ohne Polarität, Stillstand in der Einheit die sich nicht mehr entfalten, da sie keinen Gegenpol, keinen Gegenraum mehr findet.

Der perverseste Wunschtraum menschlich moralischen Denkens!

Einheit bedeutet Einseitigkeit, Verantwortung bedeutet Destruktion des Individuums.

Einheit, die Abwehr der Vielfalt.

Das umgekehrte Argument wäre zutreffend, wenn nur Vielfalt gefordert und bestärkt würde.

So beginnt aufs neue der Kampf des Chaos gegen Ordnung, nachdem diese zerstört ist bildet sich wieder eine neue Ordnung oder dieselbe und wird wieder zerstört!

Das Gleichgewicht, die Mitte ist irreale Fiktion entsprungen der Müdigkeit und Schwäche des Menschen.

26.10.2014

Zeit und Schatten

Wandel ohne Ruheplatz

 

Der Rhythmus des Todes ist das Leben, das Ticken der Zeit.

In seinen Zuckungen, Gerüchen, Verwesungs und Altersprozessen ist immer der Tod dabei, oder zumindest die Richtung zum Tode mit eingeschlagen, dann übertüncht mit allen zivilisatorischen Mitteln, durch neue sterile Produkte, durch Duftstoffe, Wässerchen, Pasten, Versicherungen etc.

 

Ein Tunnel ist das Leben, am Anfang ein Labyrinth und mit zunehmenden Alter entpuppt sich der einst so vielfältige Weg als eine Sackgasse die immer enger wird und den Anschein vermittelt als ob sie in einen Punkt mündet.

Dieser Punkt ist dann aber nicht ein Ziel, sondern die Auflösung des im Tunnel Befindlichen, –

und wieder breitet sich das Leben in all seinen Verzweigungen aus,

und wenn sie nicht abbrechen so werden sie noch heute spriessen,

unbegangen, als Hoffnungen ohne Wirklichkeit.

 

Man lässt unzählig mehr Möglichkeiten ausser Acht, als was man durchleben kann.

 

Übrigens, ein klassischer guter Einwand gegen jegliche Religion welche mit Seelen handelt.

Es entstehen imer mehr Seelen nach z.B. christlicher Religion im Laufe der Zeit.

D.h. Himmel und Hölle würden nach einer fortschreitenden Zeit so überbevölkert sein wie die Erde,

und Platz wäre für neu geborene Seelen nur noch in der kurzen Zeitspanne sogenannter Wirklichkeit auf Erden.

Da musste dann auch für die alten Kirchenväter die Unendlichkeit wieder herhalten, sei es auch nur um genügend Platz im Paradies zu bekommen.

Oder ein schneller Untergang der Menschheit, wenn nur dieser Seeleneigenschaften zugesprochen werden möchten.

 

Theorien!

Und die Wirklichkeit ist mit uns allein, verziert mit Träumen, die weiter gehen als unser Denken fabulieren könnte.

Die Zeit, das Spielfeld, und manchmal haben tiefe Denker gefordert ihr Einhalt zu gebieten, zerstört die Zeit! … und?

 

Das Auge lebt und altert anscheinend nicht mit, mit der Vergänglichkeit, zumindest solange es sieht.

Der Tastsinn, der Geschmack, der Geruch?

Auch wenn die Augen müde werden, erkennen sie doch immer den Unterschied von Alter und Frische und werden nicht das eine für das andere halten, nur weil der Betrachter sich verändert.

Der Geist sublimiert und stellt alles in die Relation der Vergänglichkeit.

Aber wie klein ist der geist doch gegen die Phantasie der Träume.

 

Mit dem Geist die vergängliche Körperlichkeit der Welt zu überwinden ist ein hehres, aber frustierendes Ziel.

Dann lieber wie Don Quichote gegen die Zeit kämpfen und kindlich bleiben, neugierig, experimentell, unter Verachtung aller trainierten und verlustig gegangenen Fähigkeiten sich in den Rest des Lebens stürzen.

 

 

Das Bewusstsein, ein Reflektieren über die pragmatischen Gestaltungen des Ichs.

Das Bewusstsein kann auch wie eine Waffe noch anders eingesetzt werden,

vom Ich gegen die Zeit,

und dann gegen das Ich,

aus dem Bewusstsein der Unendlichkeit und Vergänglichkeit.

Die klügsten Köpfe haben hier aufgegeben und dem Ich wieder Teile des Bewusstseins entzogen.

Die wenigen Starken unter ihnen haben die menschliche Synthese versucht, das Ich und die Vergänglichkeit in Einklang zu bringen, um dann die schmiegsame Anpassung eines Menschen an die Gegebenheiten der Zeit zu fordern – vielleicht waren es die eigentlich Schwächsten!

 

Aber Anpassung des Ichs an die Realität, unter Beibehaltung des bewussten unendlich vergänglichen Hintergrunds, ist wie wider besserem Wissens ein Spiel zu betreiben, was auf der Bühne des Lebens durchaus kitschig wirkt!

 

Den Schritt darüber hinaus zu gehen ist eine Herausforderung, welche der Natur/Welt immanent ist.

Ihr Höhepunkt sozusagen, wo sie ihre eigene Fraglichkeit auf die Spitze treibt,

und hernach wieder in kleinste Bestandteile aufgelöst,

von neuem beginnt ein fragliches Konstrukt zu errichten.

Letztlich ist jede Lösung der Welt und Natur zuwider.

Somit auch jegliche Lösung in einem Ich, jedes erreichte und behaltene Ziel eines Ichs nur von kurzer Dauer.

 

Deshalb wird die Physik nach einer geraumen Zeit genau das feststellen müssen, was die alten Griechen schon intuitiv erkannt haben, nur Wandel, kein wirklicher Anfang und kein wirkliches Ende.

 

Ein erfolgreicher Streit gegen die unendliche Zeit würde nur über die Erinnerung funktionieren.

Wenn allem Wandel begrenzte Materie unterworfen wäre, d.h. Die Materie in ihren kleinsten Bestandteilen und grössten Klumpen begrenzt wäre.

Eine sehr anachronistische These, selbst wenn sie mit der begrenzten Materie unrecht hätte, dann wären zufällige Wiederholungen von Materiekonstellationen in einer Zeitspanne auch bei unbegrenzter Materie denkbar!

 

Und Erinnerungen in Materie – Restbeständen könnten in der unendlichen Zeit sich soweit potenzieren, das jeder neuer Wandel – Impulsion – Explosion – immer mehr durchsetzt wird von Ahnungen, Ausgleichungsversuchen, Lethargie, bis die Agonie dazu führt, sich über die Grenze des Lebens und Bewusstseins nicht mehr auszudehnen!

 

Auf welcher Seite möchte man da kämpfen?

Für den Erhalt des ewigen Wandels?

Oder für das Versiegen der Gestaltungen?

 

Da gibt’s dann wenig Anregungen von Aussen.

Erlebnisse, Momente wo man sein Ich zufrieden in die momentane Umgebung eingebettet hat und

Momente wo man das ganze dämliche Drumherum hasst.

Es geht nicht um Zahlenverhältnisse,

es geht um die Intensität eines Erlebnisses,

und ob man diesem immer wieder aufs Neue gewachsen sein will –

 

Es geht aber auch um die Abgeklärtheit von Erlebnissen, der Öde, Einsamkeit innerhalb gesellschaftlich menschl. Bestrebungen,

ob man auch dieser immer wieder aufs Neue gewachsen sein will.

 

Und es liegt womöglich in meiner Hand

 

Konstruierte Momente sind Schatten wie in einem Leichenschauhaus.

Bezahlt mit der Schwäche zweier sich einem Schauspiel Hingebenden,

wo meist einer noch glaubt es wäre etwas wirklicher

31.12.2013

„Der Streit ist der Vater aller Dinge“

„Der Streit ist der Vater aller Dinge“

 

Oder modern ausgedrückt:

Der Streit ist die Befruchtung des Lebens und Denkens.

 

Zuerst war der Streit, dann die Gemeinschaft gegen den Widerstand, nach überwundenem Widerstand entstand wieder Streit, diesmal untereinander.

 

Die Gemeinschaft ist der Blitzableiter des Streites von Aussen nach Innen.

 

Der Tod verschafft dem Streit wieder einen jungfräulichen Anfang, wenn der Vater kommt.

 

Die Gemeinschaft ist die Mutter aller Dinge!

 

Die klassische Frage, wer war zuerst da?

 

Nach Thomas Aquin und Bibellegenden die jungfräuliche Mutter, welche den Streit in die Gemeinschaft zog indem sie ihm Anhaltspunkte schuf.

 

Meiner Meinung nach gab es immer schon beides, (das Leben ist amorph), den Streit um das Wissen und Wollen der Gemeinschaft, und die Einigkeit um das Wissen der Zerspaltung,  Einzeller zu Mehrzellern!

„Zellteilung“.

31.12.2013

Ent-scheidungen

 

Soviele Möglichkeiten, und so wenig davon kann ein Menschenleben nutzen, da ist der Tod und das Sterben oft ein geringeres Übel, als die fortwährende Erinnerung an all die nicht gegangenen Pfade.

 

Auf der Erdkugel eine Aufgabe zu erfüllen, diese zu erkennen und zu vollziehen, wie erbärmlich im Denken und Handeln – deus ex machina.

 

Die Zeiten imaginärer Konsolidierung sind lange vorbei, ein Wagnis schaut nicht auf das Resultat und berechnet Gefahren.

 

Ein Weg ist kein Wagnis, sondern nur ein Versuch mit immer ungewissem Ausgang, aber mit sicherem Ende.

 

Die Wahl an den Kreuzungen entscheidet die Situation, welche angesichts unendlicher Voraussetzungen nie vorhersehbar ist.

 

Die Behauptung, einen falschen Weg eingeschlagen zu haben, ist wie zu sagen, die Situation war nicht richtig.

 

Aber diese Richtlinie existiert nur transzendenten Denken immer nur ausserhalb einer Situation, in Gesetzen aus Religion.

 

Es genügt zu sagen, dies ist ein Weg den gehe ich solange ihn ertragen und die Situation in gangbar macht.

Dazwischen, zwischen Leid und Lust liegt unsere Entscheidung, unsere Konsequenz, Härte oder Schwäche.

Für die Härte bekommen wir tiefe Niederlagen, für die Schwäche weiche Bequemlichkeit, das eine schreckt sofort, das andere wird uns zu Tode langweilen.

 

Die Momente des Gelingens, des Erfolgs sind im Jetzt zu geniessen und dann in den Bildersaal des Vergessens einzureihen.

 

Was bleibt ist der Raum zwischen Ende und Anfang, ein erholsames Fragezeichen der Machtlosigkeit mit weiten Ausblicken nach vorne und nach hinten.

 

Aber die Liebe!, werden da zartbesaitete Gemüter einwerfen, die ist doch Dreh- und Angelpunkt menschlichen Lebens, sie zielt auf die Einigkeit. ——

Wie ein Pfeil, der nach dem Abschuss seinen Urheber verloren hat.

Vielleicht entstehen so Kinder

31.12.2013

Zivilisation und Zeit (geschr. ca. 2000)

Leben – Mensch – ZeitBeim Gespräch gewinnt zunehmend das Hintergründige, daß mit dem Ausdruck verbundene oder verschleierte Selbstgefühl.

Beim Gespräch ist vorerst die Abwesenheit aller Wertungen und Urteile

gewöhnlicher Art notwendig.

 

Ein Wille, der Drang um sich, an sich zu binden.

Zwei Willen die sich kreuzen, ein neuer Wille/Gemisch, bindet, sortiert aus Umgebenen.

Drang ist Wille, und will Materie, will Form, Ausdruck, Szenenvielfalt.

 

Dem Menschen das Leben zu erleichtern wäre Schwachsinn.

 

Sie müssen nehmen was sie wollen, mit ihrem ganzen Sein/Körper.

Die Extreme in der Leidenschaft nur können Lust wie Verzweiflung erzeugen.

 

Ihm Leben künstlich, aufgezwungen, ja kreiert zu erschweren,-auch daneben.

 

Die Fixierung auf den Anderen, dessen Verhalten, Wünsche, Ehre erst können

eigene Leidenschaft ersticken. Ob sie für die Auslösenden allerdings die

Leidenschaft/Lust/Haß erhöhen ist die ehrlich zu beantwortende Frage.

 

Die Fixierung auf den Anderen ist gerade nicht das Mitleid.

Mitleid ist gefühlte Distanz, zuviel davon hindert am Leben,

 

Der Wille und die Angst, dazwischen der Kompromiß.

Wille ist unsere Phantasie,träumen.

 

Das So-sein, unsere Angst, dem Seinsverlust (Angst vorm Tod) entnommen.

 

Leben nicht wie, Hauptsache überhaupt. Und letzteres ist ganz schön wenig.

 

Man kann auch in der heutigen Zeit noch starke Empfindungen, Lust und Leid, erleben, spüren.

Dies wird aber durch die Normung und Nivellierung mit dem Werkzeug Technik und dem Gebrauch durch die Masse immer schwieriger und seltener.

 

Das Bewußtsein schmerzt, und fragt:Wohin führt das?

So mag der Gedanke selbst einer ewigen Wiederkehr des Immergleichen sogar genügen.

Das ein Wandel immer wieder passiert, wenn auch über den Untergang hinaus, bedarf es auch des Willens dazu?

Das Leben,ein unergründlicher Pfeil in die Zukunft.

Von der endlosen Vergangenheit her bestimmt, im Moment der Entscheidung gegeben, und wo bin ich?

Immer auf dem Weg mit wechselnden Einsätzen.

Die Ewigkeit kann man nicht festhalten, genausowenig den Moment.

 

Intermezzo:

Aufgabe

An Tagen wo man dem Leben ins Gesicht speien könnte vor lauter Selbst-Weltüberdruss, zeigt sich nur Nebel, diffuses Relätivitätsgeflimmler. Keine freie Fläche zum Spielen, kein Gebäude zum niederreißen.

Bleibt das,wo man angefangen hat, – die Selbstgenügsamkeit.

Weit im Hintergrund höre ich einige Griechen hämisch lachen, ob der Ver-wechslung von Leben und Existenz.

Als Lösung dann Geduld als Allheilmittel. Im Dornröschenschlaf sich wiegen, nie erwacht sein, nie sterben, nur warten!

(nicht mehr weit bis zum Schluß!)

 

Das menschl. Leben ist ungemein kompliziert (psych.- intermenschliche Be-ziehungen,techn. Vorgänge bei einfachsten Lebensregungen). Und es ist einfacher etwas zu verkomplizieren/verklausulieren,als etwas Kompliziertes ohne Verluste zu vereinfachen.

 

Zweiterer ein Weg, welcher vom Menschen bis jetzt effektiv noch nichtmals ver-sucht wurde.

Einen neuen Weg auszuprobieren.

Die Ermüdung in den bekannten Gewohnheiten oft mehr ein Anlaß zum Aus-ruhen, Stagnieren, versimmern, als ein Anspruch auf Veränderung im Kern.

 

Wird vielleicht einst der “ewige” Drang auch mit dem ewigen Wechsel der Formen ermüden? – signifikant am Menschen.

 

(Zum Schluß eine philosophische Erfrischung!)

 

Wie schon viele Tier/Pflanzenarten hat auch der Mensch sich immens ver-mehrt und einzigartig verbreitet.

An Hilfsmitteln dazu hat er sich ein gigantisches Arsenal geschaffen.

Ein deutliches Unwohlsein einiger Menschen läßt sich angesichts dieser Masse feststellen.

Weniger ist es bloße Menschenfeindlichkeit, als ein Unbehagen angesichts der durch Menschen dominant bis ausschließlich gestalteten Umwelt.

 

Die Frage taucht auf, was ist der Mensch im Zusammenhang mit seiner wahr-nehmbaren Umgebung?

 

Dinosaurier fallen einem ein, ein kurzer Höhepunkt,endend mit dem völligen Aussterben.

Quastenflosser fallen einem ein, einst die Meere bevölkernd,heute noch vereinzelt im Marinegraben anzutreffen.

Sie starben aus wegen fehlender Anpassung, oder? weil sie sich alles weg-gefressen haben (ihre Lebensgrundlage).

 

Alle Wesen, Natur.

 

Mutationen führten oft zu einem kurzen oder langen Boom, oder zu einer Übergangslösung.

Des Menschen Wunschtraum, die Ewigkeit, verkörpert in der Gattung Mensch, deren Ausbreitung und Vermehrung ins Unermeßliche.

 

Die Einen sagen wir, stehen kurz vor der Erfüllung.

Noch etwas mehr wissenschaftl., techn., diszipliniertes Engagement und schon sind wir da.

Ich schaue mich um und die Luft wird mir zu dünn vor lauter Menschen;

nicht nur mir, auch vielen Bäumen, Fischen, Tieren und Pflanzen.

 

Und dazu noch die Unmöglichkeit als Mensch die versaute Erdkugel zu verlassen.

 

Ja, dann mein eigenes Wesen, in der Ewigkeitsmöglichkeit einer bestehenden Gattung nicht aufgehend.

 

Wo bleibt meine kleine Ewigkeit?

Der zweite etwa partiellere Wunschtraum.

 

Essen, Schlafen, Denken, Verdauen, Sex, eine Ab­teilung.

Schreiben, Reden, Malen, Schaffen, Arbeiten.

Noch eine Abteilung*, der Rausch,  verschafft weniger intensive Befriedigung, dafür eine manchmal etwas längere Phase des Selbstvergessens.

Hier spricht dann noch ein so oft gepriesener Wille zur Veränderung.

Man will, so lächerlich es klingt, in einem aus mind. 6 Milliarden Zahn­rädern mehr oder weniger funktionierenden Mechanismus eine effektive ,  sichtbare, spürbare Veränderung bewirken; zu einer Welt, in welcher man sich als Mensch nicht ganz so losgelöst vorkommt.

 

In seiner näheren Umgebung kann man verändern, um darin aber seine Befriedigung zu sehen, darf man auch nur in einer solchen existieren.

 

Der Rückzug ins Private mit dem Preis der geschlossenen Augen, oder ein sentimentales Anhängen an einen unrealistischen Wunschtraum, oder die Hin­gabe an die Manipulation aus Dummheit und Schwäche,

Würde man den Manipulatoren nicht reine Lust an der Macht unterstellen, wären sie bewußt naiver als jeder Tier mit halbwegs geschlossenen Sinnesorganen und einem funktionierenden Gedächtnis.

 

So wird der Mensch sich wohl als Gattung trotz einiger Andersdenkender letztlich genauso wie eine Mutation an seinem Vorteil zugrunderichten.

Bloß um einen etwas größeren Schutthaufen dabei zu konzipieren. Ein Strom von Melancholie durchzuckt mein Herz, gut erlernt.

Die Mutationen sind eben das Salz in der Suppe, ohne welche Leben nicht schmackhaft wäre.

Sie bringen Veränderungen, Wechsel, Bewegung, ewig, ohne Ausgleich.

Mögen die nächsten Existenzen etwas weniger bewußt vergehen, leben und

entstehen und mehr im Moment existieren können.

 

Das Zusammenspiel der Kräfte kann nur unter organisatorischer Führung gelingen.

 

Doch wozu dieses Zusammenspiel?

Ein kleines Nebeneinander ist vielleicht dem gezwungenen Ganzen vorzuziehen.

 

Zumal wenn es nur wenige Erlauchte als Betrachter außerhalb dieses Ganzen gibt.

 

Der Gedanke das es nur einen Organisator gibt, welcher alle Grundelemente in ihrer Wertigkeit gleichbehandelt,ist in der Praxis überholt.

Genauso wie die absolute Notwendigkeit einer Organisation im allgemeinen.

Wir Menschen verspüren eine Notwendigkeit zur Organisation aus Gewohnheit etwas tun zu müssen, etwas zu “schaffen”.

Im Verlauf der Geschichte der Menschheit wurden nur immer die Ketten aus—

getauscht, die Riemen wurden weicher von aussen, doch selbst nach der Befreiung kann man sich ihrer nicht mehr entledigen.

 

Das Setzen der Organisation, wie das Extrem der Unordnung, führt ins Chaos.

Die Unordnung ist dem Chaos näher.

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2013

Wille ohne Leid?

 

Die Fragwürdigkeit des Daseins, wenn die Lebensnotwendigkeiten befriedigt sind, und keine Beschäftigung und Gefahr vorhanden.

 

Dieser Blick gleicht jenen Blicken der zwangsläufigen Vorruheständler an den Strassenecken, mit Blaumann, die Hände in den Taschen, können sie stundenlang so dastehen, sie blicken einen an und jeglicher Sinn geht hindurch, es bleibt einfache momentane physiologische Bewegung, welche träge das Auge reizet.

 

In Riga gibt es einen Zoo, wo ein leerer Affenkäfig steht, dort spielen Kinder, drinnen.

 

Ein Blick ohne Willen entspricht nur noch dem visuellen materiellen Reiz von Bewegung und Farbe, welcher durch Gewohnheit zur Reaktionslosigkeit verkümmert.

 

Was im Tier schaut uns an?

Was sehen wir im Tier wäre eher die Frage.

In einen stumpfen , leeren Blick eines lebenslänglich gefangenen Tieres kann man nichts mehr hineininterpretieren, ausser man würde das Tier dem Menschen dem Tier gleichsetzen, und von einer Leidensfähigkeit ausgehen, welche jenseits der Urnöte von Tieren, Gefahren und Nahrungsmangel, liegt.

Liegt hier nicht der Rückschluss vom „vertierten“ Menschen in seiner Gleichgültigkeit und Genügsamkeit näher?

 

Also, ein Spiegel ist so ein Blick nur, wie wohl jeder Blick.

 

Das Leiden wird aus dem Schmerz gefüllt, wo die Not gestillt, verschwindet der Wille, das Ich.

Ein Blick ohne Ich, deshalb auch kein Ausdruck.

 

So wurde eine Frage gestellt, welche sich mit dem Inhalt des Nichts beschäftigt.

 

31.12.2013

Die dunklen und die hellen Seiten des menschlichen Lebens

 

Der Genuss und die Qual liegen nahne beieinander.

 

Ich geniesse und quäle, werde gequält und daraus folgende Wirkungen führen wieder zu Genuss und Überdruss, soweit zu Epikur.

 

Lust und Schmerz sind eng miteinander verbunden, all das weiss ich und praktiziere diesen Widerspruch.

Nicht weil es keine Lösung gäbe, sondern weil eine Lösung Stillstand bedeutet.

Nach aussen verbirgt man vieles, vor mir selbst kann ich Henker und Geburtshelfer sein.

 

Von beidem, der dunkelen und hellen Seite ein Stück weitergeben, den Horizont erweitern.

 

In der Erschöpfung, Müdihkeit denke ich oft an eine Loslösung, eine Lösung vom Ich, vom Willen.

Ziele insoweit wie sie in beide Richtungen neue Möglichkeiten bergen.

 

Etwas zu vereinen was nur getrennt Bewegung schafft ist absurd solange wir leben.

 

Die Ruhe findet nicht zwischen Hell und Dunkel statt sondern hinter Dunkel und Hell.

 

Ausgleich oder Extrem? Der Ausgleich ist die extremste Form, eine „Aufgabe“.

 

Ich kenne eigentlich alle Abgründe meiner eigenen Person und auch die hellen „humanistischen„ Seiten.

 

Wenn ich all dies ungeschminkt weitergeben könnte oder würde, bliebe nicht viel übrig!

 

Der fehler in der gesellschaftlichen Entwicklung liegt in dem Versuch sich persönlich eine nur helle Seite bauen zu wollen.. Kastration des Lebens.

 

Daran krankt unsere Zivilisation, eine Sicherheit, Ruhe erlangen zu wollen, mit allen! Mitteln.

Ein geregeltes Leben ist der sichere Tod bevor man je da war.

 

Wenn es letztlich nicht zu erlangen gibt ist die Regel völliger Unsinn.

Die Ausnahme bestätigt das Ich, nicht die Regel!

 

Der Lockruf der Ausnahme des Speziellen geht nur über die antagonistische Annahme der Masse, Umgebung, Umwelt.

 

Somit jede Belehrung oder Bekehrung ihr Ziel völlig verfehlen würde.

 

„Elitäres Denken“ aber wer ein Ich spürt kann nicht anders.

 

Wie wenig Phantasie haben da die Geldvermögenden, das Kalkül, die Logik, die Berechnung ist etwas proletarische.

 

Wohingegen in der Gesellschaft des Proletariats die trunkene Ungezügeltheit erst eigentlicher Genuss ist, in beiden Welten zu sein.

 

Die Bandbreite des eigenen Lebens, Erlebens, Empfindens macht ein Leben erst voll.

Die Philosophie eines Wasserträgers dem beim Überschwappen die Eimer nicht aus der Hand gleiten.

 

Von der Quelle bis zum Versickern mit einem löchrigen Gefäss.