12.06.2023

Nihilismus als innerer Ruhepunkt

Man bewegt sich in der Gegenwart doch die meiste Zeit verbringt man dort mit der Vorbereitung für die Verrichtung der alltäglichen Dinge.

Wir hinken der Zukunft immer hinterher.

Und wenn wir erzählen, die meiste Zeit aus der Vergangenheit. Pläne die zu Ereignissen führten von denen es zu berichten gibt. Die Pläne entstanden aus Ereignissen in der Vergangenheit die Zukunft ist die Ausgeburt der Vergangenheit, – oft eine Fehlgeburt.
Wohin treiben wir? In einem Raum welcher von Zukunft und Vergangenheit durchsetzt ist. Von Wahrscheinlichkeiten, Gegebenheiten, Ängsten und Visionen.
Das Auflösen all dieser Kräfte ist ein herer Gedanke aber geht an der immer wieder neu entstehenden Wirklichkeit zugrunde. Was bleibt? Nichts
Nur die Erinnerungen an wenige Momente wo man dachte etwas erreicht zu haben, sie zerschmelzen wie die Gletscher in den Bergen und lassen nur Geröll zurück.
Und wieder werden es irgendwelche emsigen faschistischen Ameisen aufbauen um es zu Zerstörung zu bringen. Auf welcher Seite man sich aufgrund der Begebenheiten und Ereignisse befindet, ist egal.
Gut und Böse welch eine absurde Konstruktion. Plus und Minus in der Mathematik oder 0 und 1, nur durch diese Polarität gibt es Bewegung, Leben.
Keine Seite wird je siegen. Die Träume, Visionen fließen ins Unendliche mit einer ahnungsbehafteten Wiederholung.

Die neuen Kleider gleichen welche man aus dem alten vergessenen Schrank auskramt, etwas retuschiert und frisch gewaschen, als neu verkauft.
Das Vergessen lässt uns den Schleier der Maya als allgültige Wirklichkeit erscheinen. Und was machen wir mit der Ahnung?

28.08.2018

Erinnerungstechnologie

Die Möglichkeit der Rekapitulation, der Wiederholung war einst einzig dem Gedächtniss, dem Erinnern vorbehalten.
Mit Sprache begann die Überlieferung von Vergangenem, dann folgte das Bild fast parallel mit Schrift. Es kam das Grammophon, das Foto, der Film, das Video, die Entdeckung der immer perfekteren akustischen und visuellen Aufzeichnung.
Mit diesen Trägern der Erinnerung wuchs eine Unmenge von Material heran, im privatem wie im öffentlichen, Bücherschränke, Bildergalerien, Fotoalben, Schallplattensammlungen, CD Ständer … .
Das alles ist mittlerweile weitgehend überholt und Geschichte.
Kaum noch einer stellt sich die Räume zu mit alten Aufzeichnungen, alle vertrauen dem Inter-netz wo alles vergangene perfekt gespeichert ist.
Selbst heimische PCs, Tablets Iphones was auch immer, werden kaum noch zur Speicherung von (persönlichen) Erinnerungen, begehrten Filmen, Fotos etc. benutzt, da alles auf Internetzservern gespeichert abgegeben wird, in Datenwolken, Fotospeichern ….
Die Datenabfrage, bisher getrennt von Persönlich und öffentlich, vermischt immer mehr mit den sozialen Netzwerken und die unaufhaltsame freiwillige Entblössung des Menschen nimmt bisher zur Durchsichtigkeit zu. Da alles recherchierbar ist, Videokameras alles mögliche im öffentlichen und privaten Bereich festhalten, wird der einzelne Mensch sich immer mehr der freiwilligen Unscheinbarkeit hingeben, da jeder Auf- ein Fehltritt sein kann und das Ziel wird der leere Mensch sein, der gar nichts mehr zu verbergen hat.
Geschürte Angst durch den Missbrauch sozialer Netzwerke und parallel gesteigerte amtliche Überwachung und Kontrolle machen den Menschen zur berechenbaren Maschine.
Der nächste Schritt ist nicht mehr weit entfernt, auch die Erinnerungen, Vergangenheit zu kontrollieren und später zu modifizieren und zu manipulieren, um die Zukunft planmässiger steuern zu können, zum “Wohle” der sich über 8 Millarden vermehrenden Maschinenmenschen.
Es könnte ein chinesisches Prinzip werden, “Die Kontrolle der Zukunft liegt in der Vergangenheit”.

Die andere Seite ist die Stagnation des Denkens, Wahrnehmens, wenn alle Vergangenheit immer präsenter wird, so erdrückt sie irgendwann die Möglichkeiten der Zukunft, und die Gegenwart wird der leerer Raum wo Erinnerungen mit Urwünschen gepaart nur noch funktionale Resignation erzeugt.

Richtungen sind in der Unendlichkeit unwirklich bzw. münden in Kreisen, Ellipsen.
Jede gerade Richtung wird durch die Zeit gekrümmt, bekommt auf Dauer den Schlag nach hinten, zurück zum Beginn der Regungen.
Das Leben als Pfade im unendlichen Labyrinth der Formen und Gestalten, metamophorisch dort hineinschlürfend  verirren wir uns in immer verwirrenderen Beschränkungen, haben Wege gefunden, Richtungen eingeschlagen, die alle enden!
Die Aussicht bleibt, aber das Vermögen einen Weg endlos weiterzuwandern erlischt.

Das Bleibende sucht man vergeblich in den Weiten des Universums.
Über lang oder kurz unterliegt alles dem ewigen Wandel der andauernden Veränderungen.
Das sich gelegentlich Wiederholende wird irrtümlicherweise als Bleibendes verstanden und so gesucht.
In die Hand genommen ist das Wiederholte so vergänglich wie schmelzendes Eis im heissen Sommerwind.