02.02.2023

Diskussion über Unendlichkeit und den ewigen Formenwandel

Über den Einwand, meine Argumente für den nie endenden und nie angefangenen Formenwandel würden an dem Begriff Ewigkeit scheitern.
Wir können in unserer Lebenszeit feststellen , bemerken, das Dinge über die Lebenszeit hinaus bestehen bleiben sei es unserer Lebenszeit oder anschaulicher die der Anderen welche schon erloschen sind und trotzdem geht der Mond auf und die Sonne.
Und dazu gibt es wissenschaftliche Werkzeuge, welche immer weiter in die Vergangenheit und in die Zukunft vorstoßen und nirgendwo auf eine schwarze Wand treffen.
Wir dringen von der Beobachtung, vom Geiste aus immer tiefer in die Unendlichkeit vor ohne sie zu erfassen, umfassen, begreifen zu können.
All dies spricht eigentlich nur unsere Beschränktheit aus, kann den Begriff Ewigkeit aber nicht eliminieren.

Das Gegenargument klingt ungefähr so, weil die Menschen mal behauptet haben, die Erde sei eine Scheibe, ist die Behauptung, es gäbe eine Ewigkeit, genauso unhaltbar.
Ersteres ließe sich durch Beobachtung und wissenschaftliche Instrumente widerlegen.
Die Ewigkeit nicht!
Du willst die Ewigkeit weghaben, was machst du dann aus der Zeit? Ein sporadisches Phänomen?
Um dem Begriff Ewigkeit zu entgehen Verwirrung stiften?
Natürlich gibt es Wiederholungen sprich EW auch ohne Ewigkeit, All die täglichen Handlungen bezeugen es.
Und mit dem beabsichtigten Ausschluss der Ewigkeit, mein lieber verkappter Theologe, kommst du einem SchöpferGedanken,am besten noch aus dem Nichts, –
gefährlich nahe!

Der Beweis ist wie etwas zu wiederholen vor den Augen von Anderen.
Und damit einer gewissen Stabilität Ausdruck zu verleihen.
Nur die Wiederholung existiert als Beleg für die Wirklichkeit.

Einfach ausgedrückt wir versuchen durch Wiederholung die Wirklichkeit zu beweisen.

Wenn wir daraus ausscheren, begeben wir uns in die Unendlichkeit des Formenwandels im Geiste und in der Tat.
Durch die Wiederholung fühlen wir uns sicher in einer Wirklichkeit, die dennoch mit 100-prozentiger Sicherheit uns Stück um Stück entzogen wird.

Die Unendlichkeit als Kreis, ein altes Thema.
Die Zahl Pi belegt schon Unmöglichkeit den Kreisumfang genau bestimmen zu können.
Unendlichkeit, Ewigkeit sozusagen als der unbestimmte Kreis als der unklare Kreis als der nicht zu fixierende Kreis.
Abschnitte des Kreises, sprich zahlenfolgen in der unendlichen Folge von PI wiederholen sich zwangsläufig und eindeutig aber nie in derselben Reihenfolge der unendlichen zahlenfolge bei PI.

Bloß welche Bedeutung hat so eine Erkenntnis für die einzelne Existenz?
Was bedeutet Zeit für sterbliches Bewusstsein.
Oder sind wir nur Spielgeld auf dem Roulettetisch der Zeit, wo im Wandel der Zahlen keine Struktur zu erkennen ist, außer der Gier.

Die beliebte Argumentation der Paralleluniversen, man könnte es vergleichen mit einem psychologischen Phänomen, dass wir oft sozusagen nicht bei der Sache sind. Selbst wenn wir reden, zuhören, handeln, geht unser Denken oft eigene Wege die mit dem aktuellen Thema nichts zu tun haben. Oder wir beschäftigen uns mit schwierigen Themen und nebenbei gehen uns völlige banale Alltäglichkeiten durch den Kopf.
Man könnte sozusagen behaupten dass wir uns dabei fast gleichzeitig in verschiedenen Universen bewegen. Das alles stimmt aber nicht, da wir in ein und demselben Universum weiterhin existieren daran gebunden sind und unsere gesamten Assoziationen Vorstellungen und Bilder nur daraus schöpfen können.

Es sind Fragmente nur die herumtreiben, und wir klauben sie auf.

Wenn man die Stimmung unserer heutigen Generation auf den Punkt bringen will so würde ich folgenden Satz verwenden:
Wir wollen gefahrenlos, gesund sterben.

Welch eine Absurdität, von Leben ist hier schon keine Rede mehr nur noch von Sicherheit ,Vorsorge und Körpergesundheit, das ist wie Schonbezüge über einer Lederausstattung für immer stülpen.

Das kollektive Unterbewusstsein bei Jung ist nicht Erinnerung, sondern Ahnung!
Und diese Ahnung auf den Punkt gebracht ist das Prinzip des nie endenden Formenwandels.
Der einzige Ausweg der bisher praktiziert wird, ist das sich Versenken in das totale Ich, bei Aufrechterhaltung der nötigen Überlebensfunktionen.
Das Aufgehen in der Gemeinschaft, Gesellschaft ist mittlerweile Geschichte.
Wenn sich der Kreis schließt, heißt das noch lange nicht dass er seinen Umfang ergiebig ausgeschöpft hätte, denn er dreht sich immer wieder in Spiralen nach Innen und Außen.
Die Entdeckung der Mechanik hat zwingend mit dem Erkennen von Determinismus zu tun.
Da ist die Zeit Sand im Getriebe.
Obgleich sie durch ihre Unendlichkeit den Anspruch eines Perpetuum Mobile erhebt.
Denn sie vernichtet jede Form, gibt keiner Existenz Dauer.
Wie im Großen, so im Kleinen wäre der scharfe Einwand.
Wenn das kosmische Prinzip des ewigen Formenwandels andauernd ist, dann müsste eine kleine oder die kleinste Existenzform ebenfalls andauernd, ewig sein, dem ist aber nach unserer bisherigen Erkenntnis nicht so.
Wenn wir eine einzelne Existenzform betrachten, so besteht sie mitunter mehr aus Möglichkeiten als aus ihrer jeweiligen Wirklichkeit.
Ausgehend von den unzähligen Variationen einer Existenzform in der unendlichen Zeit und der Annahme gewisser Archetypen bzw eines Ich Archetyps wie ich schon mal früher dass Ich als ein magnetisches Feld bezeichnet habe, bekommt eine Existenzform durch seine unzähligen Varianten und unterschiedliche Variantenabfolge gewissermaßen ewige Dauer.
Die immer wiederkehrenden häufigen Variationen bilden sozusagen das Fundament eines Ich Archetyps um den sich dann die seltenen Varianten bilden, vorausgesetzt dieses jeweilige pragmatische ich hatte Kraft, Energie oder den Willen aus den häufig wiederkehrenden Variationen auszubrechen, neue Pfade, Wege zu probieren. Der Widerspruch zwischen häufig und selten bleibt als Polarität für immer erhalten. Das Seltene braucht sozusagen wie als Hintergrund Leinwand das Häufige um sich davon abzusetzen.

In der unendlichen Zeit des Formenwandels die Frage nach Gerechtigkeit gestellt, so muss man sie beantworten: im einzelnen Leben in der einzelnen Form existiert sie nicht, in den endlosen Wandlungen stehts mit Glück und Unglück Pari Pari, anders könnte das kosmologische Perpetuum mobile nicht funktionieren. Das heisst mal eine bittere, schlechte, unglückliche schmerzvolle, enge Existenz, mal eine ausschweifende zufriedene, dolce vita Existenz.
In beiden schwanken allerdings auch immer die Pegel, aber nicht gleichmässig.
Die Sterblichkeit ist allen gemein um dann wieder neu in die Lotterie des Formenwandels einzusteigen, ob es da Beziehungen zwischen den vorhergegangenen Formen zu den anderen gibt ist, die Paralelluniversen Diskussion, nutz- und sinnlos.
In einem Moment ist schon alles enthalten was möglich war und möglich wird, immer in einem Leben nur eine kleine Auswahl, aber die Ahnungen von all den unendlichen Wandlungen und Wiederholungen, mögen uns entweder zum Pessimist oder Optimist stempeln, das liegt dann in unserer Freiheit.