13.07.2016

Geistiges Testament

Die Problematik des Menschen alles als ein Mittel zu etwas zu betrachten und danach zu handeln und nutzbar zu machen.

Erstmal ist ein Jetzt, in welchem wir erwachen, Bedürfnisse verspüren, Verweigerungen erleben, lernen diese umzubauen in uns gemässe Richtungen.

Diese Richtungen entstehen aus der Erfahrung was uns Befriedigung verschafft und was nicht.

Befriedigung wird im Laufe der Zeit immer komplexer und komplizierter, also beginnen wir wie ein Kartenhaus oder eine Sandburg etwas zu bauen, ohne dabei zu berücksichtigen das wir möglicherweise gar nicht mehr in den Genuss des Erreichten kommen.

Der Weg ist das Ziel, ist die sooft gehörte esoterische Antwort.

Auf diesem Weg verlieren wir uns selbst in Pläne, wo selbst deren Erreichen keine Lösung, vielmehr eine Suche nach neuen Problemen und Lösungen verlangt.

Denn wir haben die berechtigte Ahnung, das wir nichts mitnehmen, nach dem Tode.

Aber wir wirken in der Zeit, welche auch endet in der Impulsion des Universums, wo dann die Karten neu gemischt werden, genannt Urknall.

Folgen hat das nicht auf ein neues Universum, auf eine neue Zeit.

Selbst wenn die Atome, Materieteilchen, Energiepartikel unendlich mögliche Kombinationen beinhalten, dann ist bei unendlichen Versuchen eine Wiederholung wahrscheinlich.

Dieses Bewusstsein grenzt an menschlichem Verständniss.

Bei unendlichen Versuchen und unendlich neu entstehender Zeit ist alles! möglich.

Wenn wir das real praktisch erkennen und danach handeln wollen, bleibt nichts anderes als der immer neue Versuch etwas zu schaffen, zu bilden was der Vernichtung zwangsläufig anheimfallen wird.

Carpe diem, ist die Lösung vieler Denker und Weisen der letzten Jahrtausende.

Verliere und vergesse dich im Moment, wäre die neuzeitliche Formulierung.

Dazu bedarf es aber des Aufbaus eines Szenarios, in welchem man sich reinstürzen kann.

Dieses wiederum bedarf einer Wichtigkeit, einer Aktzeptanz von Bedeutung das man sich darin zu stürzen vermag.

Diese Wichtigkeit aber bezweifele ich.

Sie mag psychologisch bedeutend sein für das Weiterleben eines Individuums, einer Art, aber kosmisch eher eine Witz.

Wenn also diese Motivation uns nicht mehr gilt, wir dennoch leben, dann dann stellt sich die Frage, unter welchen Voraussetzungen?

Das Spiel, etwas zu tun deren Bedeutung ersichtlicherweise keine dauernde ist.

Mit diesem Bewusstsein fällt es leicht Niederlagen einzustecken und schwer sich an Erfolgen zu freuen.

Die Gefahr der Passivität könnte Überhand gewinnen.

Die Attribute die man Göttern erteilt hat müsste man dann für sich selbst beanspruchen, das wäre gewissermassen eine Evolution im Hegelschen Sinne, nur beschränkt auf ein Universum, auf eine Zeit, auf eine Periode.

Die Rückkehr zum einfachen Leben könnte da schwieriger sein als die Erkenntniss des universalen Ablaufs.

Darin dann liegt die Kraft des Individuums, diese Diskrepanz nicht nur zu erkennen, sondern auch zu leben.