08.07.2014

Katharsis zur Sonnenwende

 

Zu wüten in sich selber und um sich herum, wie ein Berserker, dionysisch die Frage nach jeglichem weiteren Sinn zu zerstören, ist wie der Kampf eines einsamen Gottes gegen seine gesamte Umgebung.

 

Unreligiös betrachtet, ist es immer wieder das eigene Fundament und die der Anderen als auf Sand gebaut zu entlarven, es bleibt der Wind und der Staub seiner Selbst, welches in die endlose Zeit diffundiert, als Fragezeichen.

 

Wo die Frage, die scharfe Frage nach jeglichem weiteren Sinn, ähnlich wie das nie enden wollende Fragen des Kindes auf eine Erklärung „und warum ist das so?“, herkam, das ist vermutlich meine letzte Frage, welche ich weder in mir selber, noch in meinem Umfeld beantwortet finde.

 

Wie deutlich wird mir da immer wieder der Spruch des Anaximander:, den Preis zu zahlen für sein Dasein, welches letztlich immer ein Unrecht gegen die Zeit darstellt, weil man nicht Teile der Welt für sich aneignen kann, ohne das sie einem wieder entzogen werden, nach der brutalen Ordnung der Zeit.

 

Es ist womöglich meine Rebellion gegen die Ordnung der Zeit, welche durch und durch sinnlos ist, da die Zeit immer die Existenzen besiegen wird, früher oder später, durch dieselben Mittel, welche ein Ich zum Dasein verholfen haben.

 

Anspruch, Distanz und Macht im Bezug auf den Moment führt zur Schwächung in der Zeit.

 

Deshalb verstehe ich auch Laotse sehr gut in diesem Zusammenhang.

 

Er sagt:, wolle nichts, verlasse dein Ich friedlich zu Lebzeiten und vereinige dich mit der endlosen Zeit ohne Widerstand, weil es nichts zu erreichen gibt, was die Zeit nicht schon in ihrer Unendlichkeit geschaffen hätte.

 

Schön wärs, wenn manches nur einmal geschehen würde.

 

Die Phantasie in der dunkelsten Stunden kann sich höchstens noch die immerwährende Qual nach der inneren Zerstörung ausdenken.

 

Die Freiheit dann könnte auch im Augenblick des Scheidens liegen, ein Loslassen von einem rebellischen nutzlosen langen Kampf in die lange Vergessenheit –

 

wenn da nicht Nietzsches Gedanke auftauchen würde, weniger der der ewigen Wiederkehr , welcher als Damoklesschwert in den letzten Zügen über einem hängen würde, vielmehr sein ebenso klar formulierte Ausspruch das zwischen dem Tod und dem Entstehen eines neuen Bewusstseins weniger als ein Augenblick liegen würde.

 

Und die wenigen Menschen um einen herum, welche meinen man müsse noch weiterleben, aber ohne Kampf …

 

was soll das dann sein?

 

Eine Marionette der Zeit?