31.12.2013

Weltgeschichte?

Weltgeschichte?

Ein grosses Rad oder Räderwerk kommt zum stehen, ein klassisches Motiv in alten Erzählungen und Filmen.

Welch eine Enttäuschung wird im Unterbewusstsein entstehen, wenn es gewahr wird, das selbst ein beiläufig erwartender globaler Untergang wieder einmal nicht passiert.

Innerlich aufgegeben fällt ein Neustart schwer.

Womit man aufhören wollte, oder im Gedankenspiel musste, damit macht man wieter wie zuvor, Dienst nach Vorschrift.

Wieder betätigt man den Lichtschalter, dreht den Schlüssel um, der Griff zum Kühlschrank, der Weg zum Laden, der Blick aufs Konto, der Griff zur Flasche, die Pillen aus den Apotheken, der Pflichtanruf bei Verwandten, die nebensächliche Pfelge der Freundschaften…

Die Gewohnheit in all ihren öden Masken überzieht wieder das Dasein.

Die Angst vor der Zeitlichkeit ist der letzte Kick welcher noch nicht genügend erfahren wurde.

Die Erkenntnis der Endlichkeit auch unserer Phantasie ist erschreckend, nur noch Modifikationen von vermoderten Impulsen.

 

Das Neue fehlt!

 

Neue Wege der Wahrnehmung, neue Wege der Kommunikation, neue Wege von Gemeinsamkeit,-

Wir sind so fixiert auf Buchstaben und Bilder, welche überall und in Überfülle zu Verfügung stehen, – dies hat unsere Phantasie erniedrigt und ist dabei sie zu vernichten.

Die publizierten Gedanken, ob als Bilder, Worte, Filme, Zeitungen, Broschüren, Büchern, Magazinen, SMS, Youtube, Sexseiten, Dokumentarfilmen, sind der letzte Sud aus dem gepressten Menschengeschlecht, wo mehr einfach nicht rauszuholen ist.

 

Oder?

 

Das Neue kann nicht konstruiert werden, es kommt und wird erfahren und bearbeitet.

Genaugenommen ist die Menschheit an einem Punkt wo die eigenen Probleme trotz ihrer Dringlichkeit nicht genügen um intensiv und enthusiastisch bearbeitet zu werden.

Sie sind noch nicht direkt genug lebensbedrohlich, zu fern und abstrakt diese Probleme, ob + – 2 Grad, Naturkatastrophen im Fernsehen, 5 oder 10mm Meeresspiegel im Jahr mehr oder weniger.

Dies kann also nicht das zündende neue Problem sein oder werden, da es zu schleichend, langsam, zu unindividuell kommt.

 

Was war das wirklich abrupt Neue in der Geschichte der Menschheit?

Feuer?  Religion?

Die Erde als eine Kugel?

Die Reisen zu unentdeckten Ländern?

Die Industrialisierung, Technik?

Die Kriege, Atombomben?

 

Nein, ein Umdenken von Grund auf hat all dies nicht bewirkt!

 

Es blieb die Angst vor dem Tode, und der Versuch diese über Religionen, Familien, Kinder, Ruhm, Friedhöfe, Ahnenkult im Allgemeinsten transzendental zu bewältigen.

Die Moral, zwar wandelnd, aber nur in den Formen, hat uns den Weg vorgezeichnet.

 

Theologisch mal spitzfindig gefragt,

Gott schuf den Menschen und letzterer machte sich die Erde untertan,

wie Gott den Menschen sich untertan machte.

 

Die Kette des „Du sollst“!

 

Insgeheim steckt darin die Botschaft: „Mache dich unsterblich!“,

durch Erben, Bauten, Finanzimperien, Bücher, Vorträge, Gespräche …

das man noch lange von dir redet.

 

Mittlerweile ist positive oder negative Bedeutung egal, Hauptsache Aufmerksamkeit unter 7 Milliarden erlangt, letztere sind durch die neuesten Kommunikationsmittel  allgegenwärtig.

 

Die Auswirkungen unseres Handelns werden bisher als wesentlich erkannt, die eigentlichen Motive unseres Handelns zuwenig hinterfragt.

 

Eigentlich, tief im Inneren, will der Mensch den Moment, nicht die Unsterblichkeit, denn über den Moment lässt sich die Zeitfrage vergessen.

Da wären wir wieder beim Tier. Vielleicht? Vermutlich.

Die Ruhe des Tieres?

Was geht da vor wäre die eigentlich wirklich wichtige Frage, denkt das Tier dann, nimmt es sich als ich war?

Oder befindet es sich im Halbschlaf?

Sinnlos Puzzleteile der vergangenen Wahrnehmungen neu sortierend, ohne Zwang, Notwendigkeit oder Logik.

Vielleicht wird man irgendwann feststellen, das die Zustände des Halbschlafes die eigentliche Freiheit bedeuten, frei von Ich, Willen, einfach betrachtend das Kaleidoskop der Materie in Zeit und Raum.