14.12.2016

Konsequenter Nihilismus gegen den verderbenden Einheitsgedanken

Über mein Ich habe ich sehr viel, vielleicht zuviel geschrieben, aber es ist das was wahrnimmt mit all seinen Werkzeugen, Verbinfungen knüpft und Schlussfolgerungen auf sich selber zieht. Es erholt sich nur selten in den kosmischen Fragen von unendlichem Raum und Zeit. Denn nur dort ist es aufgelöst, fern, nicht mehr als Sklave der Zeit nur vertikal ausgerichtet, denn auch die Erinnerung ist nur vertikal zu verstehen.

Was nicht mehr ist, hat man gesehen.

Was kommt, ahnt man.

Was ist, weiss man.

Was man will wird dem Alter unzugänglich, ausser man nimmt Abstand vom Körper und Körperlichem, – also bleiben dann nur noch die geistigen Getränke!

Letztere können zweierlei bewirken, entweder das Versinken in sich selbst oder das Auflösen in der Ferne von Raum und Zeit, und auf dem Weg zu einer Richtung entstehen manchmal interessante Gedanken.

Wieviel Dinge, Beziehungen, hat man im Leben angefangen, und wie wenig ist daraus entstanden!

Das zeigt auch das Gemeinschaft eine Illusion ist, gefüllt mit leeren Versprechungen.

Verantwortung, ein lächerliches Wort, da klingt schon diensteifrige Reue mit.

Wenn man zu seinem Ich und zu seinen Taten nicht jederzeit ja sagen und dazu stehen kann, sollte man gleich aufhören zu handeln!

Die üble Schimäre von einem Ziel möchte immer, besonders von gesellschaftlicher Seite, wie ein Damoklesschwert, das Leben vergällen, – das lasse ich nicht zu!

Auch wenn ich zu Beginn meines Bewusstseins das Hangeln nach Zielen eingeprägt bekam, im Laufe der Zeit habe ich verstanden das es kein wirklich dauerhaftes Ziel gibt.

Zwar ziehen die Steine, die in den See hineingeworfen werden ihre Kreise, aber auch viele Steine versinken im Sumpf und gehen ohne Auswirkungen einfach unter.

Die Illusion, so wichtig sie ist für das Handeln, wird einst gebrochen werden und das grosse Spiel beginnt wieder von Neuem.

Zu Lebzeiten dies zu Erkennen macht die Würze des Handelns aus, da schwingt dann mehr als ein Hauch von Freiheit mit.

Freiheit, einen Weg von vielen zu wählen ohne ihnen zwingende und nachhaltige Folgen beizumessen, den all die Wege werden wir sowieso im Laufe der unendlichen Zeit vergessen.

Das ich heute darüber nachdenke, ist kein Beleg für ein irgendwie geartetes kosmisches Bewusstsein, nur eine Form der Ahnung der nie enden wollenden Vielfalt möglicher Konstellationen.

Und selbst wenn das Leben eines, meines Ichs einmalig wäre, würde es dasselbe bedeuten, nämlich nichts!

Deshalb ist die wahre Philosophie, wie Platon sie charakterisiert, Einübung ins Sterben.

Zu verstehen das man stirbt um dem ewigen Wandel Platz zu lassen.

Das wäre dann ganz theosophisch ausgedrückt, der Gott welcher sich aus Langeweile zerteilt hat, in einzelne kleine meist unbefriedigte Partikel, welche nach der Zerteilung nie mehr zusammenfinden können. Das wäre die eigentlich Erbsünde welche so ein imaginärer Gott begangen hätte.

Deshalb ist die Idee eines solchen, sich selbst sprengenden Gottes genau so unsinnig wie ein gelangweilter, allmächtiger in sich selbst zuckender Gott.

Dies ist vermutlich die schrecklichste Illusion der Menschen, anzunehmen das es ein ursprünglich Eines gäbe, das ist wahrer Irrglaube, da war der Wunsch der Vater des Gedankens, ein Wunsch der NUR aus dem Bewusstsein der Sterblichkeit entstand.

Und deshalb gebären die Menschen sich als Huren der Zeit, um dem imaginären hypothetischem Einen zu huldigen, Pflichten und Gründe in ihrer Vergänglichkeit zu finden, welche nichts anderes sind als Ohnmacht vor der so erst entstandenen Einsamkeit.