19.10.2015

Das immer schnellere Neue

Eine Krankheit unserer Zeit.

Daneben die Sucht zur Gewohnheit, ein abtötendes Gemisch.

Manchmal kommen mir die Menschen verirrt vor in ihrem modernen Kommunikationslabyrinth.

Es gibt nichts Wesentliches zu sagen, aber dafür immer mehr und immer plötzlicher.

Sich selber im Internet beweisen zu wollen, sich präsentieren in den zahn- und zahllosen virtuellen „Gemeinschaften“, Anhäufen von banalen Fotos einer narzistischen Selbstbewunderung die dem realen Leben nicht standhält.

Die Erfolge werden heute über Klicks, Quoten, Buttons virtuell generiert um die Betreiber durch die Selbstdarstellungssucht der Massen zu Gewinn zu bringen.

Das wirkliche Leben bleibt auf der Strecke zwischen dem Tasten der Halbblinden auf ihrem sie ständig begleitenden virtuellem Netz.

Der Austausch wird zur Manie, was man sagen will ist nebensächlich, Hauptsache man findet genügend Zuschauer.

7 – 10 jährige tippen in einer rekordverdächtigen Geschwindigkeit auf Miniaturbildschirmen rum, bevor sie wirkliche Erfahrungen sammeln können versinken sie in eine künstliche Welt der optischen und akustischen Visionen.

Die wirkliche Welt wird sekundär, sie dient nur der Erhaltung der künstlichen Wärme in einer adoptierten Scheinwelt, wo Freunde weit genug weg sind, das man sich mit ihnen nicht persönlich zu beschäftigen hat.

Die Welt von hinten aufzäumen.

In einer gemachten, technisch nicht mehr nachvollziehbaren Umgebung sich befinden, die praktische Versorgung an Konzerne delegiert und denen ausgeliefert, betreibt man den Ausverkauf von Eigenständigkeit.

Wenn die Masse nur Bedeutung verleihen wird kann man in dieser auflösend vergehen.

Buntes Einerlei