31.12.2013

Zwischen den Polen, kommentiert von einem guten Freund

                                   Mehr als Alles

 

Wie ein Puzzle setzt man sein Leben immer wieder aufs Neue zusammen.

Man zerstört es und baut es dann wieder neu, nur in Nuancen verschieden auf.

Möchte man sich damit etwas beweisen?

Das mein Ich unzerstörbar ist?

Also eine idelle Unsterblichkeit?

Ein Wunsch, eine Hoffnung auf was?

Das ich einst den ganzen Raum ausfüllen werde, – allmächtig, allgegenwärtig?, – der Gipfel der Einsamkeit.

Dies ist wohl nicht mein Willen.

Ich brauche die Ablenkung von mir selbst, sonst zerfresse ich mich.

 

Drinnen und gleichzeitig draussen, an beiden Polen unwohl, in der Mitte erst recht falsch gewickelt.

Nicht zwichen Drinnen und Draussen, auch nicht wie zwischen alpha und omega, sondern hinter omega und alpha.

Hinter Draussen und vor Drinnen.

Das könnte Glück sein, nicht Zufriedenheit, Drang über die Ferne hinaus.

Dort wo der Wechsel keine Folgen nach sich zieht, die Freiheit der völligen Ungewissheit,

immer besser als ein abgekartetes Spiel.

 

 

Mehr als Alles, Weniger als Nichts

–          Ein anderer Weg –

 

Wie ein Puzzle setzt das „Ich“ seine Existenz immer wieder aufs Neue zusammen.

Erfahrungen, gute wie schlechte bilden die Links-Rechtsbanden auf dem Weg des Ichs durch das Puzzle dieses Lebens.

Parallelwege erscheinen in Gedanken, zusammengesetzt aus weiteren Möglichkeiten der Vergangenheit oder Zukunft.

Die Frage nach dem richtigen Weg hat das Ich bereits im Vorwege beantwortet (Determinismus?)– Schicksal? – Schicksalsweg? – Dramaturgie des Lebens oder der ewige Ruf? Verzweiflung infolge der Monokausalität eines einzigartigen Daseins?

Verzweiflung infolge der gedanklichen Vielfalt an Möglichkeiten!

 

Das Ich füllt den Raum der einzelnen Existenz, vergleichbar mit dem Ying und Yang.

Es ist der ruhende Pol, der sich auf der linearen Reise durch die (Zeit?)Existenz bewegt.

 

Der Geist, Wille verweilt keinen Augenblick, ist überall, nicht greifbar – wie das Qui (Chi).

 

Ja, das Ich ist unzerstörbar – vielleicht trifft man es bei dem einen oder anderen in einer anderen Transformationsstufe an, die fremdartig erscheint – aber es ist und bleibt. Zumindest erscheint es nach unserem heutigen Kenntnisstand nur diese Möglichkeit zu geben – vielleicht ist es auch nur eine verzweifelte Einbildung, notwendig, um dieser Existenz überhaupt Sinn zu geben.

 

Die Entscheidung über Veränderungen (Kartengeben) im Leben (Kartenspiel) trifft jeder Mensch (Spieler) selbst. Welches Spiel er spielt, mit wem er spielt, um was er spielt – wie lange er spielt, um welchen Einsatz es geht, ob der Spieler gewinnen oder nur mitspielen will… Aber bei diesem Mit- und Gegeneinander gibt es immer Regeln, die notwenig sind, um diese einzuhalten oder umgehen zu können.

 

Das Spielen ist vergleichbar mit Erfahrungen-sammeln, sich entwickeln, Gewinnen und verlieren zu lernen, besser zu werden, oder nur zum Zeivertreib.

 

 

Ich glaube, Du hast keine Mitspieler – und die Zeit des Mit-sich-selbst-spielens ist Dir überdrüssig. Ich kann dies nicht anders erklären, nicht anders in Worte fassen.

Dein Geist ist sehr weit, sehr weit gereist – auch in andere Dimensionen. Dein Geist ist frei, zu frei für die meisten, die Dir und Deinen Gedanken nicht folgen und verstehen können.

Die Welten, in denen Du zu Hause bist, können viele nicht ihr eigen nennen, haben vielfach nicht die Freiheit, ihren Geist soweit gehen zu lassen, oder auch nur einen Hauch von Ahnung…

 

Ja, Trostlosigkeit am Gipfel der Erkenntnis – und doch eine gewisse Freiheit, Überlegenheit – die man jedoch nicht teilen kann.

 

Einsamkeit an den Polen und Wirrwarr am Scheitelpunkt des Lebens, vielleicht der Gesellschaft.

 

Die liegende Acht (oder ein Kreis/Kugel), dreidimensional, ständig in Bewegung, die Außenbereiche erweiternd – das sind die Umrisse eines Lebens, in dem der Geist frei beweglich ist. Sich füllend mit Erfahrungen, Erkenntnissen, Hoffnungen und – Erwartungen?

 

Das ist ein anderes Thema.

 

 

Ich habe eben in Deinen Schriften gelesen – die Abhandlung über Nietzsche (NIETZ) passt so ein wenig in diesen Briefwechsel.

Den Abschluss mit dem Rezitat seines Gedichtes finde ich wohl abgerundet – schau mal rein – klasse!