31.12.2013

Zivilisatorische Einsamkeit

Ein wahrer Trugschluss?

 

Ich habe nicht viel gelernt in diesem Leben, im Vergleich zu den angelernten Fähigkeiten Anderer, welche irgendwelche Detailaufgaben annähernd perfekt zu lösen vermögen.

Diesen Anspruch hatte und habe ich nicht.

Wer mal gerne über den schlauen Sophistiker Sokrates nachdenkt wird über den Spruch „Ich weiss das ich nicht weiss“ einen Schritt weiterdenken können : „Ich weiss das es nichts zu wissen gibt“.

 

Raus aus dieser ersteren demütigen, selbstverkleinernden Haltung, es gäbe so viel zu verstehen, nur ich könnte dies nicht erfassen, selbst mit bestem Lernen und grösster Mühe nicht.

 

Wissen setzt immer eine Lösung voraus, als wenn das Denken in ein Ende münden könnte.

So wenig wie ein Mensch im Leben sein Denken zufrieden stellend ohne weitere Fragen beendet hat, so wenig gibt es auch im übergeordneten universalen Bereich eine endgültige Lösung aller Fragen und Widersprüche.

 

Das Denken ist Beiwerk zum Leben, ein Päckchen welches je nach Individuum schwerer oder leichter wiegt.

Es klebt an uns, wir können es nicht abstreifen, aber den Stachel der Lösung ziehen und es als Denkspiel betrachten.

 

Wenn unsere Handlungen meist vom Denken bestimmt wären, so glaube ich nicht dran.

Im Nachhinein interpretieren wir unsere Handlungen mithilfe des Denkens um, ein uns und anderen verständliches Lebensschema aufzudrängen.

In der Wissenschaft verfahren wir genau so, passen uns Unbekanntes in bekannte Parameter des Denkens ein.

 

Wir können nicht mehr lernen wie Kinder zu spielen, müssen alles mit grosser weitreichender Bedeutung versehen – wie lächerlich.

 

Vom Denken zum Fühlen ist der Weg nicht weit, und man glaube nicht das ein Fühlen vollständig vom Denken losgelöst sei, dazu bedürfte es eines Abtöteten des Denkens durch den totalen Rausch.

Und selbst im Unbewussten wird das Denken noch tätig bleiben.

 

Die Freundschaft ist entweder ein pragmatisches Geben und Nehmen, von Gedanken, Materialien, Beziehungen oder Wissensstücken.

Oder das Gefühl in einer ähnlichen Situation zu sein und durch einen „Mitleidenden“ und als „ Mitleidender“ mittendrin, also nicht allein zu sein.

Positiv ausgedrückt als erfolgreich unter Erfolgreichen zu sein und lobend auf die Anerkennung des Anderen zu warten um dann damit gemeinschaftlich prahlen zu können.

 

Alles, und sicherlich alles dreht sich beim Menschen um die Einsamkeit, und der Mensch tut Alles! um diesem Gefühl zu entgehen, da ist er extrem korrupt, er wird auch sein Ich locker verkaufen, von einer Seele mal ganz zu schweigen.

 

Das Anwachsen der Population hat eher das Gegenteil bewirkt, als das Gefühl einer Geborgenheit, die Konkurrenz, Bedrohung und Imitation nimmt nur zu, das Ich bleibt auf der Strecke, ohne das es einen Weg zum Anderen finden würde, nur zur Schablone.

Die Ersatzfunktionen der medialen, immer noch drahthaltigen, Kommunikation täuschen darüber bestens hinweg, das Erwachen wird umso leerer und grausamer, wenn wir nicht mehr „in“ sind, nicht mehr den „Hype“ erfahren.

 

Gut wenn dann noch die Wrackteile des Ichs  auf hoher See schaukeln an denen man sich festhält um das Leben  illusionslos  noch ein wenig zu verlängern.

Gut für wen?

Vielleicht nur für das Leben als ein Spiel der Bewegung, um die Zeit zu vernichten auf das man unsterblich ist, wenn der Moment langweiliger wird als die Ewigkeit.