31.12.2013

Zivilisation und Zeit (geschr. ca. 2000)

Leben – Mensch – ZeitBeim Gespräch gewinnt zunehmend das Hintergründige, daß mit dem Ausdruck verbundene oder verschleierte Selbstgefühl.

Beim Gespräch ist vorerst die Abwesenheit aller Wertungen und Urteile

gewöhnlicher Art notwendig.

 

Ein Wille, der Drang um sich, an sich zu binden.

Zwei Willen die sich kreuzen, ein neuer Wille/Gemisch, bindet, sortiert aus Umgebenen.

Drang ist Wille, und will Materie, will Form, Ausdruck, Szenenvielfalt.

 

Dem Menschen das Leben zu erleichtern wäre Schwachsinn.

 

Sie müssen nehmen was sie wollen, mit ihrem ganzen Sein/Körper.

Die Extreme in der Leidenschaft nur können Lust wie Verzweiflung erzeugen.

 

Ihm Leben künstlich, aufgezwungen, ja kreiert zu erschweren,-auch daneben.

 

Die Fixierung auf den Anderen, dessen Verhalten, Wünsche, Ehre erst können

eigene Leidenschaft ersticken. Ob sie für die Auslösenden allerdings die

Leidenschaft/Lust/Haß erhöhen ist die ehrlich zu beantwortende Frage.

 

Die Fixierung auf den Anderen ist gerade nicht das Mitleid.

Mitleid ist gefühlte Distanz, zuviel davon hindert am Leben,

 

Der Wille und die Angst, dazwischen der Kompromiß.

Wille ist unsere Phantasie,träumen.

 

Das So-sein, unsere Angst, dem Seinsverlust (Angst vorm Tod) entnommen.

 

Leben nicht wie, Hauptsache überhaupt. Und letzteres ist ganz schön wenig.

 

Man kann auch in der heutigen Zeit noch starke Empfindungen, Lust und Leid, erleben, spüren.

Dies wird aber durch die Normung und Nivellierung mit dem Werkzeug Technik und dem Gebrauch durch die Masse immer schwieriger und seltener.

 

Das Bewußtsein schmerzt, und fragt:Wohin führt das?

So mag der Gedanke selbst einer ewigen Wiederkehr des Immergleichen sogar genügen.

Das ein Wandel immer wieder passiert, wenn auch über den Untergang hinaus, bedarf es auch des Willens dazu?

Das Leben,ein unergründlicher Pfeil in die Zukunft.

Von der endlosen Vergangenheit her bestimmt, im Moment der Entscheidung gegeben, und wo bin ich?

Immer auf dem Weg mit wechselnden Einsätzen.

Die Ewigkeit kann man nicht festhalten, genausowenig den Moment.

 

Intermezzo:

Aufgabe

An Tagen wo man dem Leben ins Gesicht speien könnte vor lauter Selbst-Weltüberdruss, zeigt sich nur Nebel, diffuses Relätivitätsgeflimmler. Keine freie Fläche zum Spielen, kein Gebäude zum niederreißen.

Bleibt das,wo man angefangen hat, – die Selbstgenügsamkeit.

Weit im Hintergrund höre ich einige Griechen hämisch lachen, ob der Ver-wechslung von Leben und Existenz.

Als Lösung dann Geduld als Allheilmittel. Im Dornröschenschlaf sich wiegen, nie erwacht sein, nie sterben, nur warten!

(nicht mehr weit bis zum Schluß!)

 

Das menschl. Leben ist ungemein kompliziert (psych.- intermenschliche Be-ziehungen,techn. Vorgänge bei einfachsten Lebensregungen). Und es ist einfacher etwas zu verkomplizieren/verklausulieren,als etwas Kompliziertes ohne Verluste zu vereinfachen.

 

Zweiterer ein Weg, welcher vom Menschen bis jetzt effektiv noch nichtmals ver-sucht wurde.

Einen neuen Weg auszuprobieren.

Die Ermüdung in den bekannten Gewohnheiten oft mehr ein Anlaß zum Aus-ruhen, Stagnieren, versimmern, als ein Anspruch auf Veränderung im Kern.

 

Wird vielleicht einst der “ewige” Drang auch mit dem ewigen Wechsel der Formen ermüden? – signifikant am Menschen.

 

(Zum Schluß eine philosophische Erfrischung!)

 

Wie schon viele Tier/Pflanzenarten hat auch der Mensch sich immens ver-mehrt und einzigartig verbreitet.

An Hilfsmitteln dazu hat er sich ein gigantisches Arsenal geschaffen.

Ein deutliches Unwohlsein einiger Menschen läßt sich angesichts dieser Masse feststellen.

Weniger ist es bloße Menschenfeindlichkeit, als ein Unbehagen angesichts der durch Menschen dominant bis ausschließlich gestalteten Umwelt.

 

Die Frage taucht auf, was ist der Mensch im Zusammenhang mit seiner wahr-nehmbaren Umgebung?

 

Dinosaurier fallen einem ein, ein kurzer Höhepunkt,endend mit dem völligen Aussterben.

Quastenflosser fallen einem ein, einst die Meere bevölkernd,heute noch vereinzelt im Marinegraben anzutreffen.

Sie starben aus wegen fehlender Anpassung, oder? weil sie sich alles weg-gefressen haben (ihre Lebensgrundlage).

 

Alle Wesen, Natur.

 

Mutationen führten oft zu einem kurzen oder langen Boom, oder zu einer Übergangslösung.

Des Menschen Wunschtraum, die Ewigkeit, verkörpert in der Gattung Mensch, deren Ausbreitung und Vermehrung ins Unermeßliche.

 

Die Einen sagen wir, stehen kurz vor der Erfüllung.

Noch etwas mehr wissenschaftl., techn., diszipliniertes Engagement und schon sind wir da.

Ich schaue mich um und die Luft wird mir zu dünn vor lauter Menschen;

nicht nur mir, auch vielen Bäumen, Fischen, Tieren und Pflanzen.

 

Und dazu noch die Unmöglichkeit als Mensch die versaute Erdkugel zu verlassen.

 

Ja, dann mein eigenes Wesen, in der Ewigkeitsmöglichkeit einer bestehenden Gattung nicht aufgehend.

 

Wo bleibt meine kleine Ewigkeit?

Der zweite etwa partiellere Wunschtraum.

 

Essen, Schlafen, Denken, Verdauen, Sex, eine Ab­teilung.

Schreiben, Reden, Malen, Schaffen, Arbeiten.

Noch eine Abteilung*, der Rausch,  verschafft weniger intensive Befriedigung, dafür eine manchmal etwas längere Phase des Selbstvergessens.

Hier spricht dann noch ein so oft gepriesener Wille zur Veränderung.

Man will, so lächerlich es klingt, in einem aus mind. 6 Milliarden Zahn­rädern mehr oder weniger funktionierenden Mechanismus eine effektive ,  sichtbare, spürbare Veränderung bewirken; zu einer Welt, in welcher man sich als Mensch nicht ganz so losgelöst vorkommt.

 

In seiner näheren Umgebung kann man verändern, um darin aber seine Befriedigung zu sehen, darf man auch nur in einer solchen existieren.

 

Der Rückzug ins Private mit dem Preis der geschlossenen Augen, oder ein sentimentales Anhängen an einen unrealistischen Wunschtraum, oder die Hin­gabe an die Manipulation aus Dummheit und Schwäche,

Würde man den Manipulatoren nicht reine Lust an der Macht unterstellen, wären sie bewußt naiver als jeder Tier mit halbwegs geschlossenen Sinnesorganen und einem funktionierenden Gedächtnis.

 

So wird der Mensch sich wohl als Gattung trotz einiger Andersdenkender letztlich genauso wie eine Mutation an seinem Vorteil zugrunderichten.

Bloß um einen etwas größeren Schutthaufen dabei zu konzipieren. Ein Strom von Melancholie durchzuckt mein Herz, gut erlernt.

Die Mutationen sind eben das Salz in der Suppe, ohne welche Leben nicht schmackhaft wäre.

Sie bringen Veränderungen, Wechsel, Bewegung, ewig, ohne Ausgleich.

Mögen die nächsten Existenzen etwas weniger bewußt vergehen, leben und

entstehen und mehr im Moment existieren können.

 

Das Zusammenspiel der Kräfte kann nur unter organisatorischer Führung gelingen.

 

Doch wozu dieses Zusammenspiel?

Ein kleines Nebeneinander ist vielleicht dem gezwungenen Ganzen vorzuziehen.

 

Zumal wenn es nur wenige Erlauchte als Betrachter außerhalb dieses Ganzen gibt.

 

Der Gedanke das es nur einen Organisator gibt, welcher alle Grundelemente in ihrer Wertigkeit gleichbehandelt,ist in der Praxis überholt.

Genauso wie die absolute Notwendigkeit einer Organisation im allgemeinen.

Wir Menschen verspüren eine Notwendigkeit zur Organisation aus Gewohnheit etwas tun zu müssen, etwas zu “schaffen”.

Im Verlauf der Geschichte der Menschheit wurden nur immer die Ketten aus—

getauscht, die Riemen wurden weicher von aussen, doch selbst nach der Befreiung kann man sich ihrer nicht mehr entledigen.

 

Das Setzen der Organisation, wie das Extrem der Unordnung, führt ins Chaos.

Die Unordnung ist dem Chaos näher.