31.12.2013

Zeit und Erkenntniss

Wissenschaftlicher Wahrheitswahn

 

Die Vergangenheit steht der Zukunft nicht unbedingt im Wege, aber sie gestaltet diese erheblich.

 

Das heisst was wir als Zukunft vermeinen zu sehen ist eine Fortführung der Vergangenheit nur mit wenigen formalen Variablen.

Also der Vergangenheit weniger Bedeutung einzuräumen, sie als zufällig und nicht als bestimmend zu begreifen.

Die Öffnung für Zukunft ist nur durch Loslassen von der Vergangenheit möglich, aus der Vergangenheit zu lernen ist wie diese mit anderen Mitteln fortzuführen.

An Kreuzungen des Lebens zu stehen ohne mit der vergangenen Erfahrung zu reagieren/handeln, ist eventuell dumm und naiv, aber der Trotz ist der einzige Weg sein Ich nicht aufzugeben in einem schon in der Vergangenheit angelegten Schema.

 

Die Einen meinen es geht um Glück, Zufriedenheit, Freunde im Leben, –

Nein, es geht um gar nichts Festes, nur um das Spiel des Ichs mit der Aussenwelt in all seinen schillernden Facetten.

 

Sicher, das Ich gestaltet sich aus der Vergangenheit, aber eher daraus WIE man mit der Vergangenheit umgeht, ob man sie als übergeordnete Instanz aktzeptieren will, oder ihr nur assoziativen Charakter einräumt.

 

Aus interessanten, heftigen, lust- oder leidvollen Erfahrungen in der Vergangenheit braucht man nicht zu lernen, sondern hat sie als extremen Kampf des Ichs mit der Aussenwelt intensiv genossen, erlebt oder erlitten, und kann sie als Monumente des eigenen Ichs so stehen lassen, ohne daran herumzudeuteln oder wichtige Schlüsse für die Zukunft daraus zu ziehen.

 

Nichts wiederholt sich in einem Leben so genau, das man daraus einen zwingenden Schluss für die Zukunft ziehen könnte, – Hinweise, Ahnungen, – ja, Lernen – eher utopisch, als wenn wir ein mechanisch – logisches Denkwerk in einer mechanisch – logischen Umgebung wären.

 

Die Naturkräfte walten nicht  nach unseren Vorstellungen oder Berechnungen, wir versuchen sie so zu definieren, aus einer Statistik eine Wahrheit zu erstellen und setzen zu unserer Angst bestenfalls unser Wollen als Werkzeug ein, mit dem wir willkürlich die Ungewissheit bearbeiten.

Glauben kann man daran, an physikalische Prozesse , welche unseren Beobachtungen entsprechen, doch handelt es sich vielmehr um einen schauspielerischen Kompromiss wo unsere Beobachtungen jederzeit den neu wahrgenommenen Prozessen angepasst werden und zu modifizierten Schlüssen führen, was keinesfalls eine Annäherung an Wahrheit bedeuten könnte.

 

Wenn man sich schon selbst etwas vorspielen kann, was spielen dann erst Andere einem vor??