Gegen-stand
Ich möchte etwas haben und kann es artikulieren (den Gegenstand benennen, beschreiben)
a) dann überlege ich ob ich diesen Gegenstand wirklich dringend brauche und wie umständlich der zur Erlangung desselben ist.
b) dann suche ich den Gegenstand
a1) Habe mich entschieden ihn zu benötigen
b1) Finde ihn
Die Frage des Beitzes, etwas habe zu wollen heisst:
a) es jemand anders wegnehmen
b) es zu schaffen, mit dem eigenen Körper den eigenen Kräften (geht letztlich auch in a) auf, siehe Anaximander )
Jemand anderem etwas wegzunehmen geht auf verschiedene Weise
a) stehlen
b) kaufen/tauschen
b1) einmaliger Tausch
b2) regelmässige Dienstleistungen
c) sich schenken lassen
d) leihen auf eine bestimmte Zeit
Heute funktioniert die Erlangung des Gegenstandes, der Dinge im wesentlichen nur über den Kauf.
Dieser Weg hat sich in der Zeit der Entwicklungsgeschichte der Menschen immer mehr verkürzt, das heist vom Wunsch bis zur Erlangung des Gegenstandes vergeht immer weniger Zeit.
Vor:
200000 Jahren brauchte man ein ganzes Leben und hat vieleicht den gewünschten Gegenstand doch nicht erlangt
2000 Jahren, wie vor 200000 Jahren aber schon durch Sprache und eingeschränkte Reisemöglichkeiten zwar eine vielfältigere Auswahl von zu wünschenden Gegenständen aber auch eine bessere Möglichkeit diese durch Beweglichkeit und erste langandauernde Kontakte zu bekommen.
200 Jahren Post, Express, Läden, Kataloge, innerhalb von ein paar Monaten ist fast jeder vorstellbare Gegenstand mit entsprechenden Geldmitteln und Kontakten zu bekommen.
20 Jahren immer noch vergeht viel Zeit für Recherche aber mit Geld und Reisegeduld innerhalb von 2 Wochen fast alles erhältlich
Heute innerhalb von 24 Stunden mit Geld alles zu haben
Die alte Geschichte: der Weg zum Ziel- … ist das Ziel
Wir verkürzen den Weg immer mehr und dann…?
Der Zeitraum von Geburt bis zum Tode ist ziemlich klar bemessen und hat sich seit 200000 Jahren nicht wesentlich verändert, zwischen 30 -60 Jahren durchschnittliche Lebenserwartung.
Aber die Erlangung von Gegenständen hat sich immens beschleunigt, sodas wir heute die 200000 fache Menge von Gegenständen uns aneignen können, im Vergleich zu vor 200000 Jahren, – und das ist noch weit untertrieben.
Auch die Zeitspanne bis zum Besitz eines Gegenstandes hat sich potenziert verkürzt.
Unwillkürlich beginnt man an Pyramiden zu denken, nur das diesen neuen und schnell erworbenen Gegenstände im Regelfall auch genau so schnell wieder vergehen, im Gegensatz zu eben Pyramiden.
Wo früher wenige Wege nur möglich waren um zu Gegenständen zu gelangen werden es heute unzählige sein und verdammt schnell.
Der Kampf gegen den Stand, man vergisst geradezu das Stehenbleiben, den Moment, den Tod, in der Überfülle der jederzeit verfügbaren Gegenstände.
Nachtrag:
Ameisenkotze
Der Mensch als Gattung mit 7 Milliarden hat kein Ziel, keinen potenzierten Gesamtwillen.
Man (Mankind) will, bedeutet, einer von den Vielen, immer noch ohne Gesicht aber vereinzelt sporadisch aufblitzend mit der abscheulichen Ahnung eines Gesamtbewusstseins, des Determinismus.
(frei nach Blaise Pascal)