30.01.2023

Die Scheinbarkeit der Wirklichkeit

Da die Realität andauernder Veränderung, Bewegung unterliegt kann man sie nicht fixieren. Der Plan, etwas zu tun, zu erreichen, und der Moment der Erfüllung steht gewissermaßen im Widerspruch. Mit dem Erreichten erlischt die Wirklichkeit und macht neuen Wünschen, Plänen Platz. Man befindet sich also andauernd in Bewegung für die wenigen und kurzen Momente der Erfüllung. Deshalb suchen viele Menschen den Weg als Erfüllung. Oder die Bewegung, noch primitiver und technisch komplizierter, den Sport, als Erfüllung.

Ich bin nirgendwo und überall zu Hause.

In der Hoffnung auf ein weißes Stück Papier wo man ganz frei ohne Vergangenheit und Zukunft malen kann. Selbst ein Gott könnte seine Erinnerungen an die Schöpfung nicht vergessen, und wird zwangsläufig davon beeinflusst, gewissermaßen Opfer seiner selbst.
Aus dem Nichts zu zeichnen dürfte schwer fallen!
Oder alle Bilder sind schon da, genauso öde!

Eins weiß ich auf jeden Fall, ich habe in meinem Leben sehr viele Steine in den tiefen See geschmissen, ob sie den Grund erreichten und versanken oder kleine rückläufige Wellen erzeugen, seis drum.

Bald wird es so sein dass wir wenigen Europäer die noch dem Rausch eine gewichtige Bedeutung beimessen in die zweiten oder dritte Welt reisen müssen um gemeinsam mit Freunden dem Rausch zu frönen.
Die meisten Menschen der ersten Welt sind so dermaßen nüchtern pragmatisch logisch gesundheitsbewusst etc. geworden dass es nicht mehr zum Aushalten ist.

Reisen ist eintauchen in andere Welten man begibt sich in glänzlich neue Welten unter Beibehaltung gewisser Gewohnheiten und Vorlieben, muss sich daneben aber gewaltig an eine andere Umgebung anpassen. Und so nach längerer Zeit das Reisens reduziert man seine Bedürfnisse auf das Wesentliche. Obwohl zu Beginn des Reisens man genau den gegenteiligen Ansatz hat, etwas Neues zu entdecken, neue Gewohnheiten zu übernehmen, so aber beginnt man nur das Reisen als eine gewisse Reduktion des Ichs zu begreifen.
Diesen Weg, zeitlich etwas ausgedehnter durchgegangen, ist eine Auseinandersetzung mit seinem eigenen Ich.
Welches immer gespalten ist in ein pragmatisches Ich und ein gewisses Überich, letzteres entspricht in etwa Jungs kollektivem Unterbewusstsein.

Pragmatismus besiegt den Geist, weil er für die Befriedigung unwesentlicher Bedürfnisse vollständig eingespannt wird.

Über die Leichtigkeit des Daseins.
Das Tier nimmt was die Gelegenheit bringt, schöpft im Regelfalle das Vorhandene vollständig aus.
Und der Mensch, plant zögert, zweifelt und denkt die meiste Zeit über sein Ich und sein Leben, den Tod und darüber hinaus nach.
In gewisser Weise setzt sich der Mensch durch sein Denken, Zögern und Zweifeln über sein eigentliches momentanes Dasein hinweg.
Er kann den Bezug zum pragmatischen Dasein, zu seinem körperbehafteten Ich verlieren, um in seltsamen Phantasiebildern zu versinken.
Nur beiläufig lässt er sein pragmatisches Ich noch notdürftig funktionieren.

Man kann nicht das vermissen, was man nie hatte.

Alles kann ganz anders kommen als prognostiziet wird, gewünscht wird, im persönlichen Leben angestrebt wird.
Jeder neue Moment verändert die Pläne, die Wunschvorstellungen, die Träume, die Realität.
Da stellt sich die Frage, können wir mit Gedanken die Realität verändern?
Vielleicht nur in unserem Kopfe oder auch befehlsgebende diese in die Tat umzusetzen?
Darn liegt einerseits die Freiheit, des Geschehens des Ungewissen, des empfundenen Zufalls. Und die Kehrseite sind die universalen Möglichkeiten als Wirklichkeit in der unendlichen Zeit.
Das heisst alles was gedacht wird ist und wird geschehen, vielleicht nur nicht zum momentanen gewünschten oder gefürchteten Zeitpunkt.

Die Phantasie wird immer die Vorstellung überholen, ein Argument gegen Kant!