Schlussfolgerungen über die Ewigkeit
Jetzt spricht Zurvan
Denken wir von dem was kommen wird?
Oder von dem was war?
Oder gar davon was ist?
Das, warum es ist, liegt gleichermassen in der Vergangenheit und Gegenwart.
Also, wenn wir reden, so von dem was erklärt warum etwas so ist, – die Genesis.
Und es ist so, weil es auf dem Weg in einer erwarteten Zukunft liegt, von deren Abklatsch wir unter Kompromissen das für uns Bestmögliche gemacht haben.
Das Jetzt ist eines von unendlich Vielen die in der Vergangenheit waren und in Zukunft sein können, als immerneues Werden.
Und es ist deshalb jetzt, weil es nie Bestand hat in der Zeit, und vergehen muss, um Kraft und Platz für neues Werden zu geben.
So habe ich meine Rede beendet und werfe all die Dinge die ich vermeinte halten zu wollen, vor und hinter mich.
Denn die Dinge zu bekommen ist schöner als sie zu haben!
Vergiss den Moment nicht, wenn du ihn für die Zukunft opferst bleibt nur die Vergangenheit.
Du bist ein Teil von allem, aber nicht wenn du lebst!
Du kannst nicht so handeln wie du denkst, aber das Denken kann dein Handeln begleiten.
Das letzte in einem Leben wird selten die Tat sein, eher ein Gedanke.
Das erste im Leben ist die gedankenlose Tat.
Die Welle bricht, eine von unendlich vielen, sie türmt sich auf vor dir, du kämpfst dich durch, oder wirst mit ihr mitgerissen, oder lässt dich in ihr an Land treiben.
Wie die Gischt des Lebens umhüllt dich weisser schaumiger Dunst, immer neu treibts dich irgendwo hin.
Deine Kämpfe sind vergebens, denn Woge auf Woge kommt dir unerbittlich entgegen.
Und wenn du weit genug hinaus gerätst breitet sich unendliche Fläche aus.
Du mittendrin, unerfasst, unbestimmt.
So das Ich im Leben, wenn es seine kleinen Kreise verlässt.
Könnte die Zeit enden, dann wäre alles umsonst gewesen.
Denn nur das Wiederkehrende bleibt in seiner Wiederkunft
durch das andauernde Verschwinden.
Ob oder ob nicht, das ist doch obsolet.
Aus jedem Gedanken erwächst eine Kette von Vorstellungen, Bildern, Empfindungen, je nach Stimmung auf die Vergangenheit oder Zukunft gerichtet.
Wie Dominosteine purzelt das Denken an einer assoziativen Linie entlang.
Diese wird immer wieder durchschnitten mit pragmatischen körperlichen Handlungen und Bedürfnissen, wie Schlaf, Nahrungsaufnahme, Schmerz, Wärme, Käte etc.
Unendlich könnte die Reihe der Assoziationen sein, wenn sie nicht gestoppt wird.
Aber die Zahl der auf sie gründendenen Wahrnehmungen, mit der dann die ganze Phantasie spielt, – ist begrenzt, theoretisch rechnerisch zu ermitteln.
Aber die Kombinationsmöglichkeiten unter verschiedenen zeitlichen Voraussetzungen?
Im Wahnsinn des Geistes werden Wege zu Zielen gebaut, die einer gar nicht so absurden Hoffnung entspringen, dem Wunsch das alles mal so werden wird, wie es man sich in den kühnsten Phantasien ausgemalt hat.
– Verdächtig!!
Denn dann erscheint auch das Weltbild einer unendlichen Vielfalt mit Variationen von Wiederholung wie der Wunsch als Vater des Gedankens.
Rue de Noire
Und alles was ich denke, bin ich, werde ich gewesen sein. (frei nach Descartes)