31.12.2013

Universal

 

Der Zerfall ist nicht aufzuhalten!

Weder der persönliche, noch der globale, noch der universelle, letzterer resultiert aus beständiger Expansion, d.h. Auflösung durch Entfernung der Materie voneinander.

 

Auch dieser Zerfall ist Teil eines Zyklus, wo Materie sich ausbreitet, verdünnt bis zur Unendlichkeit, um dann wieder in sich zusammenzustürzen zu einer komplexen Implosion. Was diesen Rhythmus bewirkt ist fraglich, noch fraglicher ist überhaupt der Ansatz, das da etwas diesen Rhythmus bewirkt, steuert , beeinflusst. Wenn alles immer in Bewegung war und bleibt.

 

Individuell können wir in ein Zeitalter globaler Auflösung hineingeboren sein, eventuell auch geographisch bedingt unsere eigene Auflösung früher entgegennehmen.

Stoppen oder wirklich verändern können wir da nix.

Unser Denken kann sich darin hineinsteigern, in den Willen der Veränderung, oder in den Willen der Auflösung, – derweil unsere Gedärme noch scheiden, rumoren und lechzen.

 

Wir sind mittendrin in unserer kleinen Welt, nur das Denken verleiht uns Flüge zu Höhen und Abgründen, an beiden nimmt unser Körper, erdgebunden, nicht teil.

 

Nun, geben wir dem Körper was des Körpers ist und wessen er bedarf, oder nutzen wir den Körper für die geistigen Ausflüge?

Wohl beides, eventuell ein Wettstreit, man zahlt mit dem Einen fürs Andere, wie schon Anaximander sagte.

Die Freiheit besteht in dieser seltsamen Wahl, den Körper schädigen um dem Geist Ausflüge zu ermöglichen, oder den Geist über die körperlichen Funktionen abtöten.

 

Das berühmte Mittelmass besteht genau in der ausgeglichenen Konstellation zwischen Körper und Geist, wo BEIDE nur benutzt werden um sich gegenseitig im Stillstand zu ertragen. Ein Zustand des Waffenstillstandes zu Ungunsten des Ichs.

Das Vergessen und die Gewohnheit befreien uns dann von der Freiheit unseren Selbsts.

 

Also wieder die alte Körper-Geist Frage.

 

Schon das immer die Scheiss Esoteriker und Wissenschaftler ankommen und je für die eine Seite vehement Partei ergreifen, ist wohl hinreichend als Beleg zu werten das es beide Seiten gibt.

Mögen die sich manchmal ergänzen, auf Zeit und in bestimmten Situationen, aber als Ziel hat der Körper immer die Abtötung des Geistes und der Geist die Abschaffung des Körpers angestrebt.

 

Wir sind als Menschen schizophren, unsere Phantasien und Wirklichkeiten unterscheiden sich fundamental, und wenn sie mal zufälligerweise zusammenkommen, dann wird die Zeit uns aus diesem Elysium schnell befreien und schon wieder kämpfen Erinnerungen mit Wünschen, Möglichkeiten und Fähigkeiten, oder es tritt die einfache Leere ein, des: „ und nun?“

Solange in Momenten der Körper über den Geist oder der Geist über den Körper siegt, verspürt das Ich noch eine Bedeutung.

Wenn beide ausgeglichen, erschöpft und abgekämpft nebeneinander liegen, verschwindet das Ich, was es nach kurzer Zeit sowieso tun wird.

 

Das Ich strebt somit alles andere als den Ausgleich an, es ist der Motor und Diktator aller Existenz, es will alles, nur nicht den Ausgleich, da dieser mit dem eigenen Verschwinden einhergeht.

 

Nun, dann soll es doch verschwinden, aber braucht man dazu den Ausgleich?

Oder genügt da nicht die Zeit?

 

Ja, die Buddhisten, Theologen, Katholiken, Evangelisten, Baptisten und sonstige Betbrüder würden da wieder vom Nirwana palavern, wenn es das dauerhaft gäbe, hätten sie in der unendlichen Zeit, die hinter uns liegt, schon längst einen Platz darin gefunden, oder, – waren sie gar ewige Versager?